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8. Mixed-Unterricht: Vorteile beider Formen kombinieren

  • Der Mixed-Unterricht macht sich die grundsätzlichen und die situations- und lerngruppenspzifischen Vor- und Nachteil der jeweiligen Unterrichtsform zunächst ausdrücklich bewusst und nutzt diese zur weiteren Planung.
  • Dass Präsenzzeiten genutzt werden sollten, um anspruchsvolle Lernschritte zu gehen, komplexe Diskurse zu führen und individuelle Unterstützungsangebote zu machen, liegt auf der Hand. Ebenso bietet es sich andererseits an, dass Home-Unterrichtsphasen für rezeptive, vorbereitende und übende Phasen genutzt werden. Das unten vorgestellte Modell hilft vielleicht ein wenig bei der Ausgestaltung der Phasenschritte.
  •  Hilfsfragen in der Vorbereitung des Mix-Unterrichts können sein:
  1. Welche Lernschritte muss ich im Präsenzunterricht anleiten, welche Lernschritte lassen sich eventuell auch im digitalen Lernen steuern?
  2. Zu welchen Themen sollten anspruchsvolle Diskurse geführt werden
  3. Welche Materialien können sinnvollerweise eingesetzt werden? Welche dieser Materialien sollten mindestens und auf jeden Fall bearbeitet werden? Welche können als zusätzliches Übungsmaterial eingesetzt werden?
  4. Zu welchen Arbeitsschritten kann es sinnvoll und wichtig sein, intensivere Diagnosen zu den individuellen Arbeitsständen durchzuführen?
  • Es ist nicht ratsam, zwei verschiedene Unterrichtsreihen zu steuern und – zum Beispiel – in den Homephasen an Grammatikthemen, in den Präsenzphasen an einer Lektüre arbeiten zu lassen.
  • Die Home-Phasen im Unterrichtsmix können nach anderen Grundsätzen gestaltet werden als in der kompletten Home-Schooling-Situation. Hier hilft die Perspektive, dass sie eher im Sinne einer umfassenderen Hausaufgabe, die im Halbwochenplan oder im Wochenplan bearbeitet werden kann, angelegt sein können. Auch hier ist auf eine ganz bewusste Mengenreduzierung zu achten!
  • Eine Arbeit mit diskursiven und interaktiven Methoden innerhalb der Home-Phasen kann durchaus anhand entsprechender medialer Möglichkeit durchgeführt werden. Dies ist eine methodische Möglichkeit und keineswegs immer eine Notwendigkeit.
  • Die Gestaltung eines sinnvollen Lern-Unterrichts in der Wechselform ist schwierig und von zahlreichen situativen Faktoren abhängig. Das hier vorgestellte Modell kann eine Grundlage der Planung darstellen, muss sicherlich aber immer wieder modifiziert werden.                            

                                                                                                                   

  • Der Präsenzunterricht orientiert sich methodisch - so gut es geht und nach Maßgabe der aktuellen Situation – an den lernerorientierten Konzepten eines hermeneutisch-diskursiven Unterrichts. Diskurse zur Hypothesenpräzisierung, zur Abklärung sinnvoller Arbeitsaufträge und Arbeitsschritte, zur Verhandlung von Ergebnissen und zur vertieften Auseinandersetzung mit Arbeitsergebnissen sind ohne weiteres möglich. Hierbei können sowohl Lehrer-Schüler-Diskurse als Diskurse zwischen Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden.
  • Kontaktbeschränkungen führen zwangsläufig dazu, dass es im Klassenraum nicht zu Partner- oder Gruppenarbeiten kommen kann. Schülerpräsentationen finden alleine vom Sitzplatz der Schülerin und des Schülers aus statt.
     
    1. Im Präsenzunterricht erarbeitete, analoge Lernprodukte werden nicht durch die präsentierende Schülerin bzw. den präsentierenden Schüler nach vorn gebracht. Alternative Möglichkeiten der Ergebnispräsentation bestehen darin, dass …
    2. … die Lehrerin oder der Lehrer als Schreiber fungiert: Sie/ er sitzt selbst am Projektor bzw. an der Dokumentenkamera und lässt sich die Ergebnisse auf das dort liegende Arbeitsblatt diktieren.
    3. … Arbeitsergebnisse durch die Lehrerin oder den Lehrer an der Tafel notiert werden
    4. … Produkte während der Stunde erstellt und danach an die Lehrerin und den Lehrer gemailt werden, sodass sie für die Folgestunde zur Präsentation vorbereitet werden können.
    5. … Produkte abfotografiert und direkt an die Lehrerin bzw. den Lehrer gemailt werden, der sie dann anhand seines Tablets oder Handys projiziert.

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